Medieninformationen 2005 [LDD]
[26/2005 - 21.06.2005]
Naturschutzgebiet "Spannteich" in Knappenrode wird ausgeweitet
In den Wäldern des Naturschutzgebietes kann weiter nach Pilzen gesucht werden
Das Regierungspräsidium Dresden hat das Rechtsanpassungsverfahren für das Naturschutzgebiet „Spannteich Knappenrode“ auf dem Gebiet der Kreisfreien Stadt Hoyerswerda abgeschlossen. Nach vierzehntägiger Auslegungsfrist tritt die neue Verordnung am 24.06.2005 in Kraft. Danach wird der „Spannteich Knappenrode“ auch weiterhin als Naturschutzgebiet behandelt.
Das Teichareal hatte bereits seit 1967 den Status eines Wasservogelschutzgebietes. 1981 wurde es dann als Naturschutzgebiet nach DDR-Recht ausgewiesen. Durch die deutsche Einheit änderte sich am Status zunächst nichts, jedoch galten seither durch die Überführung in das neue Rechtssystem nur noch sehr allgemeine Regelungen.
Seit In-Kraft-Treten des Sächsischen Naturschutzgesetzes werden alle Schutzgebiete der ehemaligen DDR nach und nach mit neuen Verordnungen versehen, in denen die räumliche Abgrenzung sowie zulässige und unzulässige Handlungen festgelegt sind.
Die neue Verordnung für den „Spannteich Knappenrode“ schließt – anders als bislang - die unmittelbar an das Teichgelände angrenzenden Wälder in den Schutzstatus mit ein, da sich mit der Nachtschwalbe auch dort eine vom Aussterben bedrohte Tierart angesiedelt hat. Der in Verlandung begriffene Spannteich selbst wird als Brut- und Rastgebiet von vielen Vogel- und streng geschützten Säugetierarten - etwa dem Fischotter und verschiedenen Fledermausarten - genutzt. Auch andere schützenswerte Amphibien, Reptilien, Fische und wirbellose Tiere leben am und im Spannteich.
Auf die behördliche Einbeziehung der angrenzenden Wälder in das Schutzgebiet reagierten Bürger aus Knappenrode zunächst mit Protest. Sie wollten diese Wälder weiterhin zur Erholung und zum Pilze suchen nutzen dürfen. Das Regierungspräsidium Dresden erklärte sich nach Prüfung der Sachlage zu einem Kompromiss bereit. Da die Pilzzeit beginnt, wenn die Brutzeit der Vögel beendet ist, dürfen Pilzsammler auch künftig ab August Wälder um den Spannteich aufsuchen. Außerdem können die vorhandenen Wege nach wie vor von Spaziergängern genutzt werden.